Inhalte:
- Griechenland und die Philosophie
- Die Erfindung der Demokratie
- Einflüsse der griechischen Architektur
- Griechische Kunstkultur und ihre heutigen Spuren
- Griechische Kultur der Neuzeit
- Griechenland und der Glaube
Kaum ein anderes Land der Welt hatte bislang einen so großen Einfluss auf die kulturelle Entwicklung in Europa und der Welt.
Die antiken Griechen legten die Grundpfeiler für die Entwicklung von Medizin, Philosophie, Wissenschaft, Politik und Kunst. Auch heute noch prägen ihre Erkenntnisse und Errungenschaften unser Leben, unser Denken und unsere Sprache.
Griechenland und die Philosophie
Ihre kulturelle Blüte hat Griechenland mitunter der Philosophie zu verdanken. Philosophie (griech.: φιλοσοφία) bedeutet übersetzt "Freund der Weisheit". Der Begriff spiegelt sehr gut wieder, mit welcher Leidenschaft griechische Philosophen ihren Fragestellungen zur Welt, dem Leben, dem Sein, dem Denken, der Erkenntnis, sowie den Ursprüngen der Dinge und der Wahrheit, nachgingen.
Die antiken Griechen betrachteten die Dinge nicht als selbstverständlich
Hochentwickelte Kulturen, wie die Ägypter, sind für die Errichtung monumentaler Gebäude bekannt. Als Beispiel dienen die Pyramiden von Gizeh. Auch in ihrer Kunst waren sie weitentwickelt.Gleiches gilt für die antiken Griechen. Auch sie errichteten faszinierende Gebäude, beispielsweise das Parthenon in Athen oder Tempel zu Ehren der Götter.
Was die Griechen von den Ägyptern und vielen anderen Kulturen unterscheidet, ist die Philosophie. Griechische Philosophen betrachteten die Dinge nicht als selbstverständlich. Sie hinterfragten die Dinge kritisch und begaben sich dadurch manchmal in die nicht-greifbare Ebene der Metaphysik.
Die Metaphysik und die Suche nach Antworten
Der Begriff Metaphysik stammt aus den griechischen Begriffen méta (dtsch.: "nach", "danach") und φύσις (fysis), was übersetzt "Natur" bedeutet. Die Metaphysik beschreibt Theorien, die sich hinter dem Physischen oder dem Greifbaren, befinden. Es handelt sich also um Theorien, die nicht unbedingt den Naturgesetzten folgen müssen. Auf dieser Ebene philosophierten die Griechen beispielweise nach Fragen des Seins und suchten nach Antworten.
Die Erfindung der Demokratie
Auch gesellschaftlich und politisch legten die antiken Griechen bereits vor über 2.000 Jahren die Grundbausteine vieler Systeme, die unser Leben bis in die heutige Zeit hinein beeinflussen. Während viele Völker noch nach dem System der Monarchie lebten und von Königen regiert wurden, erfanden die Griechen die Demokratie.
Das griechische Volk hatte ein Mitspracherecht
Mit der Erfindung der Demokratie, wurde erstmalig ein politisches System eingeführt, das dem Volk eine Art Herrschaftsrolle zusprach. Der Begriff Demokratie stammt aus den griechischen Begriffen δῆμος dimos und κρατία kratia, was übersetzt die "Herrschaft des Volkes" bedeutet.
Das griechische Volk erhielt damit ein Mitspracherecht und die Möglichkeit, in wichtigen Fragestellungen und Entscheidungen des Landes, mitzuentscheiden. Diese Errungenschaft wird heute als eine der bedeutendsten Hinterlassenschaften der griechischen Kultur betrachtet.
Einflüsse der griechischen Architektur
So wie die politischen Hinterlassenschaften der Griechen die politische Ordnung der Neuzeit prägen, so haben sie auch in der Architektur ihre Spuren hinterlassen. Monumentale Bauwerke, wie auf der Akropolis von Athen, in der sich auch das weltberühmte Parthenon befindet, beeinflussen auch die Architektur der Neuzeit. Bauwerke, wie das Parthenon, inspirierten Architekten und Baumeister unserer Tage. Bauwerke, wie Walhalla bei Regensburg in Deutschland, die Nachbildung des Parthenon in Nashville in den USA oder das Gebäude des Obersten Gerichtshofes der Vereinigten Staaten, das sich in Wahington D.C. befindet, nahmen sich das Parthenon zum Vorbild.
Griechische Kunstkultur und ihre heutigen Spuren
Über die Architektur hinaus, wirkte sich die griechische Kultur auch auf die westliche Kulturentwicklung in Sachen Kunst aus. Statuen, wie beispielsweise die über 2.200 Jahre alte Venus von Milo (Aphrodite von Melos), haben Künstler aus aller Welt inspiriert.
Kunstwerke und Statuen, die die antiken Griechen zu Ehren der griechischen Götter schufen, nahmen im weiteren Zeitverlauf einen enormen Einfluss auf die Kunst der Moderne. Auch wenn sich antike griechische Kolonien nicht bis auf den Norden Europas verbreiteten, so nahm die griechische Kultur besonders auch in Deutschland einen großen Einfluss auf die Kunstkultur.
Zu Zeiten der Weimarer Klassik, in denen berühmte Persönlichkeiten der Kunstgeschichte, wie beispielsweise Goethe oder Schiller lebten, war der Charakter vieler Kunstwerke von den Vermächtnissen der griechischen Kultur gezeichnet. Gleiches gilt für die Architektur.
Griechische Kultur der Neuzeit
Viel hat sich in Griechenland, kulturell betracht, seit antiken Zeiten nicht geändert. Heute wie auch vor 4.000 Jahren, lieben die Griechen die Musik, Tanzen und gutes Essen.
Lebensfreude und Leichtigkeit sind typisch für die griechische Kultur
Typisch für die griechische Kultur ist die griechische Lebensfreude und Leichtigkeit. Die Griechen sind ein offenherziges und gastfreundliches Volk.
Bekommt man spontan besucht, wird innerhalb kürzester Zeit Mezé aufgetischt. Bei Mezé handelt es sich um verschiedene Vorspeisen, wie beispielsweise. Oliven, frisches Brot, Olivenöl, Tsatsiki und Schafskäse. Oft werden auch eingelegte Sardellen oder selbstgemachte Frikadellchen serviert.
Und wo Mezé ist, kann Ouzo oder Tsipouri nicht allzu weit entfernt sein. :)
Griechen leben nicht um zu arbeiten, sie arbeiten um zu leben
Selbst in schweren Krisenzeiten verlieren die Griechen nicht ihre Leichtigkeit. Diese Leichtigkeit, die man auch aus anderen südeuropäischen Ländern kennt.
Die Italiener bezeichnen diese Lebensfreude und Leichtigkeit als "Dolce Vita", was übersetzt so viel wie "Das süße Leben" bedeutet. Vermutlich ist diese Art zu leben dem Sonnenreichtum zu verdanken, der die Griechen fast ganzjährig umgibt. Bei 300 Sonnentagen im Jahr, wie zum Beispiel auf der Insel Kreta, fällt einem die Freude vermutlich einfacher.
Tanzen und zwar zu jeder Gelegenheit
Die Griechen lassen keine Gelegenheit aus, um in geselligen Runden beisammen zu sein. Sie lieben es zu tanzen. Dabei kennt die Anzahl an griechischen Tänzen kaum Grenzen. Je nach Region sind ganz eigentümliche Tänze entstanden. Es soll in Griechenland über 4.000 Tänze geben.
Traditionelle Küche und Gerichte
In Griechenland bevorzugt man die traditionelle Küche. Gerichte, wie zum Beispiel "Patates sto fourno", sind einfach gestrickt. Es handelt sich dabei um Kartoffeln im Backofen. Man hat das Gefühl, je einfacher die Gerichte gehalten sind, desto beliebter sind sie bei den Griechen.
Gleiches gilt für die "Fassolada", was übersetzt so viel wie Bohnensuppe bedeutet. Schafskäse, Olivenöl und frisches Brot dazu serviert und die Griechen sind glücklich.
Von frischem Gemüse geprägte Esskultur
Die Esskultur der Griechen zählt zu den gesündesten der Welt. Die Griechen lieben Gemüse. Gemüse darf einfach in keinem Gericht fehlen. So zum Beispiel "Gemista", eines der Lieblingsgerichte der Griechen. Dabei handelt es sich um gefüllte Paprika mit Reis und oft auch mit Gehacktem.
Griechenland und der Glaube
Griechenland ist ein religiöses Land. Sonntags sind selbst in den kleinsten Dörfern die Kirchen voll. Vor der Kirche tummeln sich Kinder, die miteinander spielen. Nach der Kirche trifft man sich, um gemeinsam Essen zu gehen und trifft Freunde und Verwandte.
97% der Griechen sind griechisch-orthodox
Griechenland ist ein christlich-geprägtes Land. Die meisten Griechen und genauer gesagt etwa 97% aller Griechen, bekennen sich zur christlichen Religion "Griechisch Orthodox". Sie gedenken nahezu täglich an griechische Heilige und Märtyrer.
Zu Namenstagen von Heiligen und Märtyrern gratulieren die Griechen den Namensträgern aus ihrem Umfeld. Für einige Griechen hat der Namenstag eine größere Bedeutung als Geburtstage.
Agion Oros und der Berg Athos
Der Hauptsitz der griechisch-orthodoxen Gemeinschaft ist Agion Oros auf dem Berg Athos. Dabei handelt es sich um eine autonome Mönchsrepublick unter griechischer Souveränität. Die Region nimmt den dritten Finger (den östlichsten Finger) der Halbinsel Chalkidiki im Norden Griechenlands ein.
Auf Agion Oros gibt es 20 Großklöster. Die Klöster zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Jeden Tag pilgern Menschen zum heiligen Berg Athos, wo der Zutritt allerdings streng reglementiert ist. Um die Mönchsrepublik zu besuchen, benötigt man ein Visum.
Über den Autor:
Ich bin Christos. Autor dieses Beitrags und zugleich auch Gründer von Griechenland-Entdecker.de. Ich habe eine Leidenschaft für Griechenland, seine Kultur und Geschichte. Eine besondere Vorliebe habe ich für historische Hinterlassenschaften der antiken Griechen. Ich liebe es, in Griechenland vor Ort antike Ruinen und Tempel zu besichtigen und mehr über ihre jeweiligen Geschichten zu erfahren.